Das Projekt „Sinn fürs Geschäft” des Konzeptwerks Neue Ökonomie untersucht in einer Kurzstudie Leipziger Unternehmen und Unternehmer mit sozialen, ökologischen und demokratischen Prinzipien. Ziel ist, ihre Rolle für die Transformation der Wirtschaft zu analysieren und zu identifizieren, wie Kommunalpolitik diese dabei unterstützen kann. Die Studie adressiert insbesondere Kommunalpolitiker, Unternehmer und die Zivilgesellschaft.
Nach der wohl unvermeidlichen Akronym-Neuschöpfung SÖDU konkretisieren die AutorInnen Felix Wittmann, Sarah Deuling und Kai Kuhnhenn die Problembeschreibung Planetarer Grenzen und sozialer Ungerechtigkeit auf die Wirtschaftsentwicklung der boomenden Stadt Leipzig. Die These des Projekts ist, dass in den Pionieren der sozialen, ökologischen und demokratischen Unternehmen (eben SÖDU) ein Potential für gesellschaftliche, kulturelle und politische Veränderungsprozesse liegt und diese Einfluss auch außerhalb ihrer bisherigen Nische ausüben (werden). Gemein sei diesen Unternehmen, dass sie sich am Gemeinwohl orientieren. Dies beinhaltet einen Beitrag zur Gesellschaft, das Innenverhältnis mit Mitarbeitern als auch im Außenverhältnis mit Dritten, als auch den Umgang mit der natürlichen Umwelt. Damit gehen sie über den Anspruch eines wachstumsneutralen Unternehmens hinaus. Zugleich grenzen sie die betrachteten Firmen mit der Forderung nach Unabhängigkeit von externer Förderung von Vereinen o.ä. ab.
Anhand von 16 Unternehmen werden Problemfelder identifiziert und konkrete kommunale Lösungsvorschläge erarbeitet. Als konkrete Handlungsfelder wird die Stadt u.a. eingeladen, ökologische und soziale Kriterien bei der Wirtschaftsförderung stärker zu berücksichtigen, beispielsweise bei der Vergabe von Fördermitteln und der Raumplanung, sowie mittels eines Leitfadens den Weg durch den „Behördendschungel” zu bahnen.
Die insgesamt 46 Seiten lange Kurzstudie ist übersichtlich strukturiert und durch Boxen und Grafiken werden die Haupterkenntnisse zusammengefasst. Sie kann Unternehmern wie Politikern sehr zur Lektüre empfohlen werden.
>> zur Kurzstudie (PDF, 547 kB)