Frank Adler und Ulrich Schachtschneider haben einen Sammelband veröffentlicht, der sich Wegen zur wachstumsunabhängigen Gesellschaft aus Sicht der Politik widmet. Der Band verwirft eine Strategie des „Bottom–Up“ nicht, ergänzt sie aber um Perspektive jener, nach denen ohne „eine grundlegende Änderung der ökonomischen und politischen Strukturen und Machtverhältnisse die Erfolglosigkeit vorprogrammiert“ sei. Die zentrale Frage des Buches ist, mit welchen Politikinhalten, -formen und -akteuren, eine „transformative Mikro-Makro-Wechselwirkung für eine Postwachstumsgesellschaft in Gang gesetzt, gestützt, verstärkt werden“ kann (S. 10–11).
Die ersten fünf Beiträge diskutieren Möglichkeiten und Grenzen, Ambivalenzen und Bedingungen dieser Politik. Ein zweiter Block thematisiert Anschlussmöglichkeiten an verwandte Debatten und Bewegungen. Der dritte Abschnitt setzt sich mit Möglichkeiten, Wegen und Widerständen in ausgewählten Politikfeldern auseinander, wie Arbeitspolitik, ökologisches Grundeinkommen, Geld- und Finanzmarktpolitik, ökologische Steuerreform, Unternehmen, Gesundheits- und Pflegesektor, Bau- und Stadtplanung sowie Wirtschaftsförderung.
Der Sammelband enthält drei Beiträge von VÖÖ-Mitgliedern: Das Kapitel von Andreas Siemoneit und Oliver Richters fasst die Arbeit der VÖÖ-AG Wachstumszwang zusammen. Sie beleuchten die Rolle von Ressourcenverbrauch und Akkumulation als Wettbewerbsverzerrungen (S. 169–182). In einem Beitrag zum Sorgeregime in einer Postwachstumsgesellschaft beleuchten Eva Lang und Theresia Wintergerst, wie „Sorge gewährleistet“ werden kann (S. 267–280). Nina Treu erläutert mit ihren Ko-AutorInnen Corinna Burkhart und Matthias Schmelzer Das Mosaik der Alternativen als Kompass für Postwachstumspolitiken (S. 77–88).
Der Band ist für 24,95€ unter der ISBN 978-3-86581-823-2 im Buchhandel oder beim oekom-Verlag erhältlich.