Kapp-Forschungspreis
Preisverleihung 2020
Der Kapp-Forschungspreis für Ökologische Ökonomie ist am 20. November 2020 im Rahmen einer Online-Veranstaltung der VÖÖ vergeben worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis dient der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung. Von den aus dem In- und Ausland eingereichten Studien wurden zwei für einen Preis ausgewählt.
Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Sebastian Berger erhielt 2.500 Euro für seine 2017 erschienene Monographie „The Social Costs of Neoliberalism. Essays on the Economics of K. William Kapp“. In den dort versammelten Aufsätzen analysiert und rekonstruiert der Autor Kapps fundamentale theoretische Kritik am Neoliberalismus und allen rein marktbasierten Ansätzen zur Lösung des Sozialkostenproblems. Er zeigt aber auch die vielfältigen Lösungsansätze auf, die Kapp entwickelt hat und die nach wie vor zu den Grundlagen der ökologischen Ökonomie zählen. Dabei greift der Verfasser auf bislang wissenschaftlich unausgewertete und unbekannte Forschungsdokumente zurück. (Zusammenfassung auf deutsch, Laudatio, Link zum Volltext)
Die Politikwissenschaftlerin Franziska Kusche erhielt ein Preisgeld in Höhe von ebenfalls 2.500 Euro für ihre an der Universität Wien 2020 verfasste Masterarbeit „Die sozial-ökologische Krise ver_handeln! Eine gesellschaftstheoretische Betrachtung des Konzepts des Ökologisch Ungleichen Tauschs“. Die Theorie des Ungleichen Tauschs, die bislang im deutschsprachigen Raums kaum rezipiert wurde und mit der Arbeit von Franziska Kusche erstmals umfassend dargestellt wird, analysiert die sozial-ökologischen Aspekte globaler Handelsbeziehungen. Sie macht deutlich, wie Länder und Regionen die Ressourcen und das Land „der anderen“ (meist im globalen Süden) verbrauchen und damit Konflikte und Ungleichheiten verursachen, die aus ihren eigenen Grenzen ausgelagert werden. (Zusammenfassung, Laudatio, Volltext).
Die Pressemitteilung der Geschäftsstelle des Forschungspreises finden Sie hier.
Einen Video-Mitschnitt der Preisverleihung finden Sie hier.